LEHREN

 
Sri Ramakant Maharaj

Kurzeinführung zu Ramakant Maharaj's Lehrmethode:


Shri Ramakant Maharaj ist Teil derselben Meister-Linie wie Shri Nisargadatta Maharaj -

der Inchegiri Navnath Sampradaya. Die Lehren sind mit denen seines Meisters identisch, unterscheiden sich aber in Bezug auf die Methode und den Ausdruck.


Shri Ramakant Maharaj's Lehrmethode ist ebenso radikal, wie die seines Meisters vor ihm.

Sein Ansatz ist frisch, in Bezug auf Vortrag und Haltung, welche kompromisslos und absolut ist.


Maharaj teilt „Direktes, lebendiges Wissen“.

Es gibt keine langatmigen Erklärungen, die Dich im Kreis herumführen. Die Stellungnahmen zu anderen (Text-)Quellen sind auf ein Minimum reduziert. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Meister und Dir. Du hast lediglich Deine wahre Identität vergessen. Die Lehren sind einfach.

Er prägt immer wieder die eine Wahrheit ein:


Du bist nicht der Körper. Du warst nicht der Körper und Du wirst nicht der (im) Körper bleiben. Deine spontane Anwesenheit ist unbenannte, unsichtbare, unidentifizierte Identät.“

Du bist die ultimative Wahrheit, die letzte Wahrheit. Du bist das End-Ziel.“


Richtlinien:


Wenn Du mit Maharajs' Ansatz noch nicht vertraut bist, könnte das Folgende für Dich hilfreich sein:


  • Nimm die Worte des Meisters nicht wörtlich. Richte Dein Augenmerk auf das, was er zu vermitteln versucht. - Die Bedeutung, die Essenz der Aussage.

  • Er unterhält keine Gedanken, Konzepte, Erinnerungen, Erfahrungen. Er durchtrennt alles „Körper-Wissen.“ Du bist „ultimative Wahrheit“, „Letzte Wahrheit“.

    Du hast mit der illusionären Welt nichts zu tun.

Die ganze Welt, den Körper mit eingeschlossen, ist Illusion, deswegen ist die Beschäftigung mit auf den Körper bezogenem Wissen, und auch derartiger Spiritualität eine unnötige Zeitverschwendung. Sein Ansatz ist direkter Natur. Der kürzeste Weg.


  • Er wendet sich an die „ultimative Wahrheit“. Das bedeutet, er spricht zu dem „unsichtbaren Fragenden“ - und beantwortet nicht die Fragen als solches.

Alle Fragen sind Körper-bezogen.


  • Wir haben die Sprache entwickelt. Wir haben Wissen gebildet. Vor dem Dasein/Bewusstsein - gab es nichts. Du warst Dir Selbst unbekannt. Du kanntest nicht einmal das Wort „Wissen“.

  • Er ist nicht daran interessiert, über „Deine persönliche Geschichte“, „Dein Wissen“, („Dein spirituelles Wissen“ eingeschlossen) Das würde ein Gespräch über das „ungeborene Kind“ sein. NICHTS ist geschehen.

  • Vorbereitet sein, bedeutet hier, still sein, offen und empfänglich sein. Lasse Verstand, Ego und Intellekt beiseite. Sei wie ein leerer Bildschirm. Wenn das dem Ego nicht gefällt, und es sich erhebt, lass' es einfach. Es wird zertrümmert werden. (Inklusive des „spirituellen Ego“


  • Wissen bedeutet: „Sich selbst im richtigen Sinne zu kennen.“ Es ist kein literarisches Wissen, oder trockenes Wissen aus zweiter Hand, welches seinen Ursprung außerhalb hat, oder aus Büchern mit Hilfe der Körper-Form angesammelt wurde. Wissen heißt:

„Selbstlose Selbst-(Er-)Kenntnis.“


  • Die meisten Menschen haben fragen, die sie zu Beginn stellen möchten. Wenn diese Fragen erschöpft sind, taucht spontane Stille auf.

  • Er führt keine Diskussionen, im Sinne von argumentativen Auseinandersetzungen.

    Diese seltene Wissen ist nicht zum debattieren gedacht. Es kommt nicht von der Ebene der Ideen – es ist Realität, Deine Realität. Das bist Du! Ultimative Wahrheit spricht zu ultimativer Wahrheit.

  • Also setze Dein Gehirn keiner unnötigen Spannung aus. Sei gelassen und ruhig.

    Dein innerer Meister hört zu, analysiert, und nimmt alles auf, was der Meister lehrt.

    Die ultimative Wahrheit erreicht und erweckt die Ultimative Wahrheit in Dir (wieder).

    Dann beginnt der „Verschmelzungsvorgang in Richtung Einheit.“



Den Anweisungen des Meisters langsam, still und regelmäßig (andauernd) folgend, wird Deine „spontane Anwesenheit“, die unsichtbare, unbenannte, unidentifizierbare Identität ist, mit dem „Selbstlosen Selbst“ verschmelzen.

Sri Ramakant Maharaj

Das Interview

mit Ramakant Maharaj

    31. Dezember 2013

Interviewer (I): Ich möchte Ihnen Ramakant Maharaj vorstellen. Er ist ein direkter Schüler von Nisargadatta Maharaj. Ich bin sehr erfreut, Sie zu treffen.

Maharaj, können Sie mir ein wenig über Ihre Lebensgeschichte erzählen, Ihre Kindheit, die frühen Jahre?

Maharaj (M): Die ersten Jahre verbrachte ich an meinem Geburtsort, wo ich auch meinen Bildungsweg abgeschlossen habe. Dann kam ich nach Mumbai/Bombay, wo ich einigen kleineren Anstellungen nachging. Nach einiger Zeit zog ich zu Verwandten, die in Kontakt  mit Nisargadatta standen und so kam auch ich zu Nisargadatta Maharaj. Nach einigen  Monaten erhielt ich, im Jahr 1962 das Naam Mantra (Guru Mantra) von Nisargadatta   Maharaj. Seit dieser Zeit besuchte ich ihn regelmäßig und hörte seine Vorträge.  Meditation ist das Wichtigste. Sie sollte gemäß Nisargadattas Lehren jeden Tag stattfinden.

I: Sie waren also beinahe 20 Jahre bei Nisargadatta Maharaj?

M: 19 Jahre, von 1962 bis 1981.

I: Wie war das, Schüler von Nisargadatta Maharaj zu sein. Wie hat sich das für Sie  angefühlt?

M: Seine Reden und Vorträge waren sehr bewegend, sehr außergewöhnlich. Zu dieser Zeit  war ich noch nicht reif genug, zu verstehen, was er sagte. Aber er sagte nur: “Höre mir zu.“ Er hat jeden Tag Vorträge gehalten, von 6:30-7:30 und auch am Abend. Man hörte ihm zu, Bhajans wurden gesungen.

I: Sie unterrichten jetzt hier im Ashram in Nashik, sind Ihre Lehren dieselben, wie die Ihres Meisters, Nisargadatta Maharaj, oder doch etwas davon abweichend?

M: Die Lehre ist gleich, aber die Worte sind verschieden. Das Prinzip ist identisch. Außer Deinem Selbst gibt es keinen Gott, kein Brahman, kein Atman, kein Paramatman. Das sind die Prinzipien von Spiritualität. Ich vermittle den Schülern die gleiche Sache mit  anderen Worten: Die letzte Wahrheit.

I: Also im Wesentlichen haben Sie die Lehren sehr stark zusammengefasst. Sie sind Teil   einer sehr starken Tradition. Können Sie bitte über die Übertragungslinie und die Meister sprechen?

M: An oberster Stelle der Tradition steht Dattatreya. Die Linie heißt Navanath Sampradaya. Der Schüler von Dattatreya ist Raghnath Maharah (S. 65 bhajans) – dieser ist der Startpunkt unserer Übertragungslinie. Dann folgen Kadsiddheshwar Maharaj, und mehrere desselben Namens, bis zu Guru Lingam-Jangam Maharaj (asa. Nimbargi Maharaj 1789-1875). Das ist 300 Jahre später in Pulapur. Es folgen Bhausaheb Maharaj (1843 Umdi-1914 Inchgiri) und Siddharameshwar Maharaj.(1875-1936) und jenem Nisargadatta Maharaj (1897-1981) und Ranjit Maharaj (1913-2000) . . .

I: Darf ich Sie fragen, was für Sie die Aufgabe des Gurus in den Lehren ist?

M: Die Bedeutung des Gurus liegt darin, dass er die Aufmerksamkeit des unsichtbaren, stillen Zuhörers einlädt. Außer Deinem Selbst, ist nichts vorhanden. . .

All dies: Atman, Brahman, Paramatman, Gott, ist nur Wort-Wissen, Bücher-Wissen. Der Lehre Nisargadattas folgend, gibt es außer Deinem selbstlosen Selbst keinen Gott, kein Brahman, kein Atman, kein Paramatman. Also sei ruhig und beständig.

I: Ich möchte gerne fragen, was Sie mit Selbstverwirklichung meinen? Manchmal sagen Sie, es sei leicht zu erreichen, dann wieder, dass es schwierig sei.

M: Es geht nur darum, sich selbst im richtigen Sinne zu kennen. Wir kennen uns in der Körper-Form. Das ist nicht Deine Identität. Deine Identität ist unidentifizierte, unsichtbare, unbekannte Identität. Deine spontane Anwesenheit ist der Grund für die Projektion der Welt, also bist Du die ultimative Wahrheit; Du bist nicht geboren.

Anhänger/Verehrende sind Menschen, die Glück wollen, Frieden im Geist, spannungsfreies Leben, furchtloses Leben, was möglich ist, sobald Du Dich selbst im richtigen Sinne kennst.

Du bist vollkommen ungeboren, aber Du denkst, Du seist geboren und wirst sterben. Dieses Konzept ist ein illusorischer Gedanke. Das Wissen (Erleuchtung) wird Dir helfen, zu erkennen, was die ultimative, letzte Wahrheit ist.

I: Sie haben mir gesagt, dass Wissen aus Büchern trocken und wenig hilfreich ist. Können  Sie sagen, warum?

M: Brahman, Atman, Paramatman – glänzende Worte, die wir jeden Tag verwenden. Sie nicht nicht praktisch. Unternehme Selbsterforschung. Aufgrund des Wissens haben die Menschen viele Bücher gelesen, so viele Meister – ob ich glücklich bin, ob ich furchtlos bin, ob ich spannungsfrei bin, ob ich Frieden habe – das ist die Frage.

Wenn die Antwort nein ist, dann ist es nur kleines Wissen – wir müssen einen Prozess durchlaufen – die ganze Kraft, die ganze Energie, der ganze Geist ist in Dir – Du unterschätzt Dich, deswegen gehe tiefer und tiefer, sieh Dich selbst, im richtigen Sinne: Du bist nicht in der Form eines Körpers, Du bist nicht geboren und nicht in der Form  des Körpers – das musst Du bestätigen. Die Überzeugung soll fest sein: Ich bin nicht der Körper. Ich werde nicht der Körper bleiben.

I: Es gibt etliche Bücher, wie zum Beispiel „I am That“ von Nisargadatta Maharaj, „Meister der Selbstverwirklichung“ von Siddharameshwar Maharaj – gibt es etwas, dass diese Bücher weniger trocken macht, lebendiger?

M: Siddharameshwar Maharaj und Nisargadatta Maharaj hatten dieselbe Botschaft:

Außer Deinem selbstlosen Selbst gibt es keinen Gott, kein Brahman, kein Atman, kein Paramatman. Alle Heiligen, alle sogenannten Meister gaben in ihren je eigenen Worten die eine Botschaft, dass es außer Deinem Selbst, keinen Meister, keinen Gott, kein Brahman   gibt. Deswegen kenne Dich selbst im richtigen Sinne.

I: Würden Sie die oben genannten Bücher empfehlen und sagen, dass sie nicht so trocken sind?


M: Du musst all dieses Wissen durchlaufen. Es sind Leitfäden. Was in „I am That“ gesagt wird, lädt die Aufmerksamkeit des Lesers ein, dass Du die ultimative, letzte Wahrheit bist. Alle Schriften, all die spirituellen Bücher geben eine Botschaft:

Außer Deinem selbstlosen Selbst gibt es keinen Gott.“

Um „Gott“ zu sagen, bedarf es Deiner spontanen Anwesenheit.




I: Wenn ich den Versuch unternehmen würde, Ihre Lehren und die Ihrer Linie mit anderen Traditionen zu vergleichen, welche stünde der Ihren am Nächsten, oder ist diese einzigartig?


M: Sie hat einige wissenschaftliche Gründe. Wir geben das Guru Mantra/Naam Mantra um   die Empfindsamkeit des Geistes zu betrachten. Den Geist. Oder das Ausmaß/die Natur des Geistes ist das, was Du sagst, was ihm eingeprägt wurde – also kommt es in gleicher Weise wieder heraus. Die Bedeutung des Naam Mantra ist:

Ich bin Brahman, Brahman bin ich“.

Die Empfindsamkeit des Geistes betrachtend, wird das Mantra gegeben.

Nach der Rezitation diese Mantras wird der Verwirklichungsprozess innerlich spontan stattfinden. Der innere Meister wird mit dem Wissen erscheinen, mit spontanem Wissen – wir haben es alle bereits – aber es ist Dir unbekannt – Du bist Dir dieses Wissens nicht bewusst   – Du bist nicht achtsam für Deine Identität, deswegen wird der Prozess der   Mantra-Rezitation verwendet.

 

I: Shankaracharya. Führen seine Lehren...


M: Es sind die gleichen Lehren. Shankaracharya sagt: „Ich“ zu sagen ist Illusion. „Du“ zu sagen ist Illusion. “Brahman” zu sagen ist Illusion. Die ganze Welt ist Illusion. Diese Botschaft wird von allen spirituellen Meistern vertreten.


I: Vielen Dank für Ihre Zeit. Ich bin mir sicher, dass viele Menschen daran interessiert sein werden, zu wissen, dass Sie hier in Nashik unterrichten.


M: Selbst-Erforschung, Selbst-Wissen, das sind Zwischenstationen. Jedermann liest so viele Bücher. Sie handeln von Brahman, Atman, Paramatman, Gott. Es ist sehr leicht, darüber zu reden.

Aber man sollte sich selbst fragen, aus diesem Wissen heraus: „Was bin ich? Was habe ich erhalten? Ob ich vollständig von (der) Angst befreit bin – der Angst vor dem Tod?  Ob ich vollständigen Frieden habe, vollständiges Glück ohne materiellen Grund. Dies sollte man sich fragen. Wenn die Antwort:“Nein“ ist, handelt es sich um kleines Wissen.


Sei praktisch. Alles ist in Dir, aber wir suchen da und dort und ignorieren den  Suchenden und den Auffindenden. Du hast enorme Kraft, aber Du bist ihrer nicht  gewahr. Du unterbewertest Dich selbst, indem Du sagst: Ich bin ein Mann, oder eine Frau. Das ist nicht Deine Identität. Diese (Schein-) Identität wird sich eines Tages auflösen.


Der Körper hat ein begrenztes Zeitkontingent. Du hingegen bist unbegrenzt und überall, wie der Himmel. Solltest Du Dein Selbst überhaupt mit etwas vergleichen wollen, so sei  es der Himmel.



Wir sind durch das Körper-Wissen gebunden. Das Wissen des Nahrungskörpers,  deswegen versuchen wir herauszufinden, wo das Glück ist, wo wir vollständigen Frieden finden können. „Vollständig“ und „Glück“ sind nur Worte.


Bedenke: „Wie war ich vor dem Dasein?“ Zu diesem Zeitpunkt gab es keinen Gott,

Brahman, Atman, das sind Worte. Was wird mein Zustand nach der Auflösung des Körpers sein?- Du wirst sagen, dass Du es nicht weißt.


Alle Bedürfnisse für derlei Sachen, Gott, Brahman, Atman, sind auf den Körper   bezogen. Diese Bedürfnisse zu haben, hat einen materiellen Grund. Es ist Illusion, deswegen müssen wir aus dieser Illusion herauskommen.


Was ist die Realität? Realität wird von den Meistern eingeprägt, Die Realität des Zuhörers, des unsichtbaren, namenlosen Zuhörers.


Was ist das Ergebnis dessen? Nachdem Du Dich selbst im richtigen Sinne kennst, wirst Du vollkommen ohne Furcht (außerhalb von Furcht) sein. Weil ich ungeboren bin, gibt es keinen Grund, Angst vor Geburt, oder Tod zu haben. Es gibt weder Geburt noch Tod. Keine Geburt, kein Tod. Die Frage nach Himmel und Hölle taucht nicht auf. Wiedergeburt, und solche Konzepte wie, prarabdha, karma, so viele Sachen sind da.


Um aber Dein Selbst im tatsächlichen Sinne zu kennen, ist Spiritualität das Wichtigste.


Ok.

                                         


Ein Schüler von NISARGADATTA MAHARAJ stellt eine Frage


Frage: Ein langjähriger Schüler von Nisargadatta Maharaj findet, dass er keinen Fortschritt macht und ist frustriert. Er möchte Verwirklichung, nimmt aber an, dies sei dem Umstand geschuldet, dass er nicht in der Anwesenheit von Nisargadatta Maharaj ist, und dass dies vielleicht sein könnte, was fehlt. Soll er kommen, Sie zu sehen? Wie wichtig ist die Anwesenheit eines Meisters.


Maharaj: Ja, sage ihm, er möge kommen. Er hegt die Erwartung eines spirituellen Fortschrittes, mit Hilfe von körper-basiertem Wissen. Der Intellekt ist da, das subtile Ego, durch welches er spirituellen Fortschritt erwartet. Er weiß nicht, was spiritueller Fortschritt wirklich bedeutet. Vielleicht erwartet er Wunder; etwas wie z.B. außergewöhnliche Geschehnisse. “Ich bin nicht gewöhnlich.” Das sind Erwartungen, einige davon sind vorhanden. Selbst wenn Du Dich bei einem Meister aufhältst, wie Nisargadatta Maharaj, musst Du akzeptieren, was er sagt und nicht mit “kleinem Wissen” gehen. Bevor Du das körper-basierte Wissen nicht auslöschst, kannst Du mit einem Meister hundert Jahre verbringen, ohne, dass es einen Unterschied machen würde. Keine Identität. (soll verbleiben.)


Weil Du die “Körper-Verstand-Identität” akzeptiert hast, durch die Du Erwartungen in Bezug auf Fortschritt in Richtung “Ultimative Wahrheit” hegst, erreichst Du Sie nicht.


Es sind offene Fakten: Du bist nicht der Körper, Du warst nicht der Körper und Du wirst nicht der Körper bleiben.


Nisargadatta Maharaj hat wiederholt gesagt:”Außer Deinem selbstlosen Selbst gibt es keinen Gott, kein Brahman, kein Atman, kein Paramatman. Das sind nur Worte.“


Welchen Fortschritt erwartest Du? Bezieht er sich nicht auf Wunder, Publicity, Geld, Sex? Welchen Fortschritt? Bevor Du Dich nicht selbst im eigentlichen Sinne kennst, wird Dein bisheriger, sogenannter Fortschritt nichts bedeuten.


Echter Fortschritt bedeutet in diesem Falle, dass die Wahrheit innerhalb Deiner selbst gefestigt wird, woraufhin es keine Erwartungen mehr geben wird. Kein Glück, Unglück, keine Erfahrung, keinen Erfahrenden. Keinen Zeugen.


Wenn es überhaupt angebracht ist, zu vergleichen, vergleiche Dich selbst mit dem Himmel. Er hat kein eigenes Gefühl “Ich Bin.” Dieses “Ich Bin”-Gefühl ist Illusion.

Weil Deine Identität über das hinausgeht, über alle Vorstellungen, gibt es keine Grenzen. Also, welchen Fortschritt erwartest Du? Fortschritt ist mit dem Wissen um den Körper verbunden. (Wer erwartet den Fortschritt?) Du hältst Ausschau nach Wundern, oder möchtest Gott sehen, immer etwas Anderes? Das wird nicht geschehen!


Es befindet sich alles in Dir, alles wird von Dir projeziert. In dem Moment, wo Du aufwachst, siehst Du die Welt. Sie ist frisch und die Anwesenheit ist frisch. Wenn die Anwesenheit verschwindet, verschwindet auch die Welt.


Wer will Fortschritt? Du bist kein Individuum mehr. Bevor Du Dich als Individuum betrachtest, erwartest Du da Fortschritt? Welcher Art ist der Fortschritt des Himmels?

Der Himmel hat keine Individualität. Genauso kennen wir uns selbst in der körperlichen Form. Das ist in Ordnung.


Wenn der Meister Dir nun die ultimative Wahrheit präsentiert, Deine ultimative Wahrheit, bist Du nicht mehr mit dem Körper-Wissen befasst. Bislang hattest Du angenommen: “Ich bin jemand anderer”. Die Erwartungen vergrößern sich. Ich will Glück, Frieden, oder Gott sehen. Ich muss Kräfte besitzen, Wunder tun. All diese Erwartungen sind aufgrund des Körpers zustande gekommen.


Tatsächlich gibt es überhaupt keine Erwartung.

Erwartet der Himmel irgendetwas?


Nisargadatta sagt, wenn Du vergleichen willst, vergleiche Dich mit dem Himmel. Er hat kein Gefühl, also solange das Körper-Wissen nicht ausgelöscht ist, wirst Du nicht in der Lage sein, Dich selbst im eigentlichen, wahren Sinne zu kennen.


Es ist das Ego, was sagt: “Ich habe bei Nisargadatta 10, oder 20 Jahre verbracht.“

Was hast du gelernt? Bist Du gekommen, um über den Meister in Körperform zu lernen, oder nachzudenken? (Nein!) Es ist das Ego, das sagt, „Ich war bei Nisargadatta, oder bei irgendeinem anderen berühmten Guru. Deswegen denkst zu, es müsste eine Kraft daraus hervorgehen! Du musst das auseinanderhalten, benutze Dein Unterscheidungsvermögen, Trennung, Du erwartest nicht. Erwarte nicht.


Am Anfang bist Du ein Anhänger/(Verehrender), zuletzt bist Du (ein/e) Gott(heit). Anhänger und Gottheit, da gibt es keinen Unterschied. Die Gottheit weiß durch den Verehrenden. Gottheit liegt innerhalb des Verehrenden. Wenn Du Dich als Individuum betrachtest, siehst Du die Gottheit und den Körper von mir verschieden. Das ist am Anfang ok. Das fortgeschrittene Stadium beginnt, wenn Du wahrnimmst, dass Du Gottheit bist. (Du realisierst Gottheit.)


Wer will Fortschritt? Depression, Unglück, das ist alles auf den Körper bezogen. Bevor der Körper da ist, bist Du nichts. Keine Depression, Du hast keinen Frieden, Du weißt nichts von irgendeinem Glück, oder Unglück. Das sind Gefühle des Körpers. Folgende Überzeugung sollst Du haben: „Ich bin vom Körperwissen nicht betroffen.“


Nisargadatta erzählte die Geschichte vom Nachbarskind, die ich Dir auch schon erzählt habe, welches ernste Schmerzen litt und hohes Fieber hatte. Es tut Dir zwar Leid, aber Du weißt gleichzeitig, dass es nicht Dein Kind ist.


F: Das ist es ein Unterschied.


M: Ja. Ebenso ist der Körper wie ein Nachbarskind. Dein Körper ist das Kind Deines Nachbarn. Nimm zum Beispiel den Himmel, der Himmel ist unbesorgt. Du hast mit allem nichts zu tun, weil Du davor bist. Dieses Ding (der Körper) ist nach Deiner Anwesenheit gekommen. Obwohl Du diesen Körper hältst, wie ein Kind, weißt Du, es ist das Kind eines Nachbarn. Was wird geschehen? Du wirst Mitgefühl haben, oh, oh, oh . . . aber Deine feste Überzeugung ist die, nicht der Körper zu sein.


Ein verwirklichter Meister, der Nisargadatta besuchte, stellte eine Frage. Er fühlte sich nicht wohl und jammerte. Er warf einen Messingaschenbecher um und verschüttete die Asche. Das ist ein Ausdruck für die Natur materiellen Wissens. Was immer geschieht, ist bedrückend, aber ich bin davon unberührt und sage nur, o je, o je. Dieser Körper ist nur materielles Wissen.


Deswegen musst Du nach dem Zusammensein mit dem verwirklichten Meister das annehmen, was er zu vermitteln beabsichtigt: Das ist Deine ultimative Wahrheit, aber Du verbleibst im Kreis des Körper-Wissens.



Eine einfache Frage:“Wie warst Du vor dem Bewusstsein?“ Du weißt es nicht. In dem Moment, wo der Geist sich mit dem Körper verbunden hat, kamen Deine Bedürfnisse. Ich will dies und jenes. Es ist dem Umsorgen des Körpers geschuldet. Aber Du bist nicht der Körper, Du warst nicht der Körper und Du wirst nicht der Körper bleiben. Das ist eine offene Wahrheit. Weil das nicht vollständig angenommen wurde, taucht diese bestimmte Form von Erwartung auf. Ich will Fortschritt, mit dem Meister zusammenleben und keine Erfahrungen haben. Das sind nur eingebildete Konzepte, die in der Anfangsphase Verwirrung und Chaos stiften.

Deswegen musst Du das Wissen aufnehmen - Wissen, das Wahrheit ist.


Nisargadatta sagte:“Ich bin nicht diese Körper-Form. Ich bin unsichtbare, namenlose, nicht-identifizierte Identität.“ Bevor Du nicht eins bist, mit der ultimativen Wahrheit, kommen diese Art Fragen auf.


Was geschieht, wenn die Anhänger zu vergleichen beginnen? „Ich war beim Meister“, „Ich muss etwas erhalten.“, „eine zauberhafte Kraft“. „Jemand hat Kraft vom Meister bekommen, vielleicht kann ich das auch. Vielleicht ein anderer Meister. Ich könnte etwas Glück erlangen?“


Was ist Glück? Ganz einfach! Dinge, die wir tolerieren nennen wir Glück, solche die wir nicht haben wollen, nennen wir Unglück. Ganz einfach! Was ist annehmbar und nicht annehmbar? Sein ist nicht annehmbar, weil vor dem Sein die subtile Erfahrung von Sein nicht annehmbar ist, wegen dieser Dinge. Vor dem Sein – (gibt es) keine Erwartungen, keine Wünsche, keine Bedürfnisse. Um diese Realität wieder zu erreichen, musst Du Dich mit Meditation befassen. Es ist eine systematische (wissenschaftliche) Methode.


Warum möchtest Du einen verwirklichten Meister sehen? Warum ist der Meister wichtig? Weil der Meister den Zuhörer in seine letztendliche Form (zurück-)verwandelt. (Das sind nur Worte)


Nisargadatta sagte:“Ich mache Dich nicht zu einem Schüler, sondern zu einem Meister.“


Der Meister ist bereits in Dir. Du betrachtest Dich selbst nur solange als Verehrenden, bis Du um die ultimative Wahrheit weißt. Der Meister sagt, Du bist Gottheit.

All jene, die mit dem Meister etliche Jahre verbrachten, in der Erwartung, sogenannte Verwirklichung, Wunder, Kraft und so weiter zu bekommen, werden nicht verwirklichen.


Du gehst zum Meister, in vollkommener Demut, so dass sich die spontane Anwesenheit nicht im Kreis des Körper-Wissens befindet. Der Körper ist nur der externe Teil. Keine Geburt, kein Tod, ich bin ungeboren. Habe ich die Erfahrung von Geburt und Tod?


Wie lange wirst Du ein Verehrender bleiben? Ohne jede Erwartung solltest Du Dich selbst dem Meister überlassen, dann wird es vollständig aufgenommen, kein Individuum verbleibt. So, wie man einen Eimer Wasser ins Meer schüttet, und das Wasser zum Meer wird. Kannst Du diesen Eimer Wasser wieder aus dem Meer zurücknehmen? In keiner Weise.


Du bist der Architekt Deiner eigenen Sache, und der Meister Deiner eigenen Sache.

Umarme diese Realität. Dies. Du bist nicht länger ein Individuum. „Ich“ zu sagen ist Illusion, „Du“ zu sagen, ist Illusion, Brahman zu sagen, ist Illusion, genauso, wie die gesamte Welt. Das ist ein offener Fakt.


Wegen der spontan auftretenden Präsenz, die nicht weiß, dass es Illusion ist, sind alle auf das Körper-Wissen bezogenen Namen gegeben worden. Brahman, Atman, Parabrahman, und so weiter, und so weiter...


Gehe tiefer und tiefer, dann wirst Du das Selbstlose Selbst sein.


Der Meister-Schlüssel (Naam-Mantra) ist Dir gegeben worden, also wird spontane Ruhe eintreten. Das Glück liegt in Dir. In dieser Phase gibt es keine Frage. Wenn Du Fragen hast, wirst Du fühlen, wie die Antwort emporsteigt. Es ist die Realität.

Bevor das Körper-Wissen ausgelöscht, verschwunden, aufgelöst ist, bist Du nicht in der Lage, Dich selbst im tatsächlichen Sinne zu kennen. Konzepte kommen und stören und beißen Dich. Deswegen hat Bhausaheb Maharaj auf einer 24stündigen Meditation bestanden. Bhajans am Morgen und am Abend, Rezitieren, wofür wir immer wachsam sein müssen. Wenn Dich die äußeren Kräfte angreifen und Du wachsam bist, werden sie es nicht wagen, Dich zu beißen.


Es sind viele individuelle Gedanken vom Anfang der Kindheit an, so viele Gedanken sind im Inneren. Du hast keine Verbrechen im letzten Leben begangen, keine Sünden, wer ist schuldig? Wessen Karma, oder Prarabdha (angehäuftes Karma) ist es? Hat der Himmel Prarabdha? All diese imaginären Gedanken beeindrucken uns. In den uns umgebenden Bedingungen haben wir alles blind akzeptiert.


Der Meister gibt Mut, Stärke und Kraft. Du bist mit Asche bedeckt. Wie dem auch sei, Deine Mitarbeit ist von Nöten. Nisargadatta sagte, wenn Du einen Schritt vorwärts machst, werde ich Dich einen Schritt weiter tragen. Tue einen Schritt, ich helfe Dir beim Nächsten. Auf vielerlei Wegen versucht der Meister dich zu überzeugen, aber der Verehrende akzeptiert es nicht.


Wie ich sagte, obwohl Du so viele Bücher gelesen und so viel Zeit mit den Meistern gelebt hast, konntest Du nicht herausfinden, was der Meister zu übermitteln beabsichtigte. Wenn Du den Prozess in die Praxis umsetzt, nur dann wirst Du glücklich sein. Nun habe ich es Dir gesagt, teile der Person in Kürze die Antwort auf diese Frage mit.

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Sri Ramakant Maharaj


Ich Bin-Diskurs

Fragender (F) : Wenn Menschen die „Ich Bin“-Meditation ausführen, scheinen sie nicht zu wissen, wie sie darüber hinaus gehen können.

Maharaj (M) : Lasse die Spiritualität beiseite . . . “Ich” zu sagen, bedeutet Ego. Warum versuchst Du im, oder als Ich zu verbleiben? Es bedeutet, ein Ego anzunehmen und zu sagen „Ich bin jemand anderer“. Ich bin . . . das bedeutet, dass Du jemand anderer bist und als solches Ich (mit geschlossenen Augen) bestehen bleibst. Das ist Dualität. Ich! Du brauchst keine Anstrengungen auf Dich zu nehmen. Am Anfang musst Du annehmen, dass „Ich Bin“ existiert. Es ist Dir nur über den Körper zugänglich.

Es ist kein Geheimnis, dass der Körper nicht Deine Identität ist. Wenn Du also im „Ich bin“ verbleibst, betrachtest Du Dich selbst als jemand anderes, während Du mit dem subtilen Ego (Verstand) als „Ich bin“ zu verharren gedenkst.

Das ist nicht die letzte Wahrheit und wird Dir kein Freude geben.

Anwesenheit ist spontan. Denke nicht, lasse den Intellekt ruhen. Im „Ich Bin“ zu verweilen, oder wie das zu machen wäre, ist alles Illusion. Du bist bereits in dem. Es ist bereits in Dir. Aber Du möchtest bewusst im „Ich Bin“ verweilen. Ich bin jemand anderer, und soll im „Ich bin“ bleiben. Illusionäres Konzept. Sei, wie es ist: Realität. Denke nicht, setze nicht das Gehirn unter Druck. Das spontan auftretende Gefühl ist genau das . . . Ich bin . . . da ist kein Konzept.



Wie Nisargadatta zu sagen pflegte: Was ist der Körper? Nur flüchtige Blicke eines „Ich“. Nur flüchtige Blicke von „Ich“ das weder Form, noch Farbe, noch Zeuge, noch einen Erfahrenden hat, einfach nur (Maharaj hält seine Hände nach oben und sagt entspannt) „Ich“. Wir versuchen das „Ich“ als Brahman oder Atman zu erfahren, um das tun zu können, müsstest Du jemand anderes sein.

: Also gibt es in dem Fall Dualität, eine Trennung.

M: Ja, sofort. Wenn Du versuchst so zu verweilen. Warum solltest Du? „Ich will Charles bleiben.“ Ich bin Charles. Du bist bereits Charles, warum willst Du „Ich-Bin“ Charles sein? Charles ist der Name, der diesem Körper gegeben wurde. Es ist nicht Deine letzte Wirklichkeit. Ebenso ist Deine spontane Anwesenheit/Existenz ohne Form. Es wird Brahman, Atman, Gott . . . genannt. Der Name wird gegeben, Ich ist ebenso Illusion. Um Ich zu sagen, musst Du ein Ego annehmen; um Meister zu sagen, musst Du ebenfalls ein Ego annehmen. Du bist weder Meister noch Lehrer. Aber am Anfang, zum Zwecke des Verstehens, verbleiben wir im Ich.



F: Sei wie Du bist?

M: Weil Du bist. Wie ich Dir gesagt habe, bist Du Charles, warum solltest Du in „Ich bin Charles“ verweilen? Wer sagt denn:“Ich soll darin verweilen!“? Wer sagt das?



F: Ich dachte, die Aussage sei, wenn Du im „Ich Bin“ verweilst, darauf meditierst, dann würdest Du darüber hinaus gehen. Aber es sieht so aus, als würde man im „Ich Bin“ steckenbleiben, ohne zu erreichen, darüber hinauszugehen.



M: Du siehst Deine spontane Existenz manifestiert, also wäre ohne Dich kein Fokus gegeben. Wenn ich sage:“Ich bin“, bleibt das Ich – eine subtile Form von Ego. Mache keine Anstrengungen. Was Du durch die verschiedenen spirituellen Worte zu wissen glaubst, was sie zu übermitteln versuchen, nimm' es nicht wörtlich. Meditation bedeutet Konzentration auf den Konzentrierenden. Es ist spontan. Eine spontan stattfindene Handlung. So wie Du Charles bleibst und nicht „Ich Bin Charles“. Du bleibst also 24 Stunden lang Charles, ohne jeden Aufwand. Genauso bleibt man im Ich, weil man es bereits ist. Der Name ist dem Ich hinzugefügt – und der unsichtbaren, unbenannten, unidentifizierten Identität ist der Name Ich gegeben.

F: Also, sobald Menschen Platz nehmen, und auf das „Ich Bin“ meditieren,

M: Zu Beginn bedeutet Meditation, dass Du Dich konzentrierst . . . Ich habe bereits gesagt, was Meditation ist. Jemand kränkt Dich mit seinen Worten, also vergisst Du es für einen ganzen Tag lang nicht. Das ist Meditation. Dasselbe geschieht, wenn man Dir sagt: „Ich bin Brahman“, Du vergisst alle körperlichen Ausdrücke und Erfahrungen und ebenso, wie bei der besagten Kränkung, kannst Du davon nicht ablassen. Ich möchte Brahman kennen. Ich möchte mich revanchieren, jede Zelle Deines Körpers hat nur ein Ziel, ich möchte Rache an der fälschlicherweise Angenommenen „Körper-Identität“ nehmen.

Selbst wenn jemand Dich zu überzeugen versucht, oder zum Vergessen bewegen möchte, nichts zu machen. Der ganze Körper möchte die Meditation ausführen. Der ganze Körper ist vom Ärger eingenommen. Das ist Meditation.

Wenn man Dir sagt, dass Du Brahman/die ultimative Wahrheit bist, wirst Du das Leben in dieser Weise akzeptieren und den Körper spontan vollkommen vergessen.

Obwohl Du im Körper lebst, ist der Körper nur die äußere Hülle. Deswegen habe ich gesagt, „Ich“ zu sagen, oder „Du“, ist Illusion. Ich bedeutet, das, wodurch Du fühlst. Das ist Anwesenheit, ohne Umriss, ohne Form. Und dann sagst Du „Ich“ - die ultimative Wirklichkeit, durch die Du Dich selbst im richtigen Sinne kennst. Ich besitzt keine Figur, keinen Umriss, es ist formlos. Du kannst diese Anwesenheit nicht durch das körperliche Ich wahrnehmen.

Vor Deinem Dasein, hattest Du irgend ein Ich? Der ganze Körper löst sich auf, die Anwesenheit stirbt ebenfalls. Wohin ist das Ich entschwunden? Das Dasein vergeht. Wo ist dann das Ich? Es gibt kein Ich, kein Du, es ist nichts vorhanden. Warum willst Du im Ich bleiben? Warum versenkst Du Dich selbst in eine illusorische Verwirrung?

F: Du hast Dich selbst in einen Ballon gesperrt.


M: Du hast den Ballon und darin versenkst Du Dich selbst und versuchst Dich zu konzentrieren und im Ich zu verweilen.

F: Also müsstest Du den Ballon zum Platzen bringen. Wie fängt man das an?

M: Wie ein Küken im Ei. Durch andauerndes Picken mit dem Schnabel durchbricht es schließlich die harte Schale. Der Schnabel ist dem Menschen in Form von Wissen gegeben. Du befindest Dich im Kreis der Illusion und um den Kreis zu durchbrechen, bekommst Du den Schnabel. Das Küken zerbricht die Schale instinktiv, eine dicke Hülle.

F: Wissen ist also der Schnabel, um die Hülle zu zerbrechen?

M: Die ultimative Wahrheit ist genau so. Was Du Brahman, atman, paramatman nennst, dessen Handlungen sind sich von selbst ereignend. Wenn das Küken im Ei heranreift, findet der Durchbruch statt. Es ist eine harte Schale, aber das kleine Küken zerbricht sie. Um uns herum ist eine hart-schalige Illusion. Mit Wissen, der dem ultimativen Wissen, spiritueller Wahrheit, picke und komm' heraus.

Du bist Dein eigener Meister. Was Du immer liest und hörst, ist zu einem gewissen Grade hilfreich, aber nachdem Du das endgültige Ziel erreicht hast, benötigst Du kein Adresse mehr. Nimm nicht die wörtliche Aussage dessen, was die Meister sagen. Was sie vermitteln wollen ist das Wichtigste. Im Ich verbleiben bedeutet Stillstand. Du hast einen Ballon kreiert, ein Konzept, wie man verbleibt. Es hat keine Realität.

F: In ähnlicher Weise, wie bei Ramana Maharshi – und bei den Menschen die sitzen und „Wer bin ich?“ fragen – und vergangenen Abend haben Sie gesagt:

Die Antwort ist der Fragende.“, was die Menschen zum Lachen gebracht hat. Dennoch sitzen immer noch Menschen für die Dauer von Jahren mit der Frage „Wer bin ich“ Ähnlich wie Nisargadatta's. . . Es ist Selbst-Erforschung.

M: Ja, Selbst-Erforschung. Die erste Stufe ist Selbst-Erforschung, die zweite ist das Wissen vom Selbst, die dritte Selbst-Verwirklichung. Nachdem Du soviel Wissen erhalten hast, aus Büchern, vom Lauschen der Worte der Meister, musst Du fragen, was ist meine gegenwärtige Position? Ob ich furchtlos bin? Wenn die Antwort Nein ist . . . (Habe ich ein) Spannungsfreies Leben? . . . Wenn die Antwort Nein ist . . .

Vom Lesen dessen weiß es, Ich bin ein Blanko-Scheck. Ich bin unbeschrieben. Wenn Du derartiges Wissen hast , sollte es Dich furchtlos machen. Es ist sehr einfaches Wissen: Du bist nicht der Körper, Du warst nicht der Körper und Du wirst nicht der Körper bleiben. Durch den Körper nimmst Du alles zur Kenntnis und kommst an so vielen Konzepten vorbei. Vor dem Dasein wusstest Du nicht, wer Du bist. Das ist ein offenes Geheimnis. Nach dem sogenannten Tod des Körpers, löst sich das ganze Wissen mit dem Verschwinden des Körpers auf.

Wenn der Körper verlassen ist, wer sagt „Ich Bin?“ „Ich Bin“ verschwindet mit dem Körper. Das Dasein kam in dem Moment, wo der Geist sich mit dem Körper verband. Von diesem Anfang sagst Du „Ich, Ich, Ich...“ Vor dem Dasein gibt es kein Ich, nachdem der Körper verschwunden ist - kein Ich. Warum sollte man sich auf das „Ich“ konzentrieren?

Siddharameshwar und das Dasbodh (Text von Samartha Ramdas) sagen, vor dem Bewusstsein (Dasein), gibt es kein Ich, nach dem Verschwinden des Daseins gibt es kein Ich, dazwischen; in welcher Weise kann dieses „Ich“ gekommen sein? Denke über das nach, im Lichte des ganzen Wissen.

F: Also könnte man in gewisser Weise sagen, dass „Ich Bin“ entfernt werden muss?

Maharaj: In der Körper-Form sagst Du: Ich Bin.

F: Wenn aber die Meditation auf „Ich Bin“ nicht zur ultimativen Wahrheit führt, dann ist es nicht eben hilfreich, sie auszuführen.

M: Warum im „Ich Bin“ bleiben, wenn wir doch bereits da sind? Aber Du fügst die Form hinzu. Meditation auf „Ich Bin“ wenn Du es bereits bist... Vor dem Dasein, wo befindet sich das Ich? Wie ich schon gesagt habe, ist das Ich wie der Himmel. Das ist Realität. (Wir fügen diese Namen und Worte, wie „Amerika, Indien: Brahman, Atman, Parabrahman hinzu . . .) Das Ich ist da.

Warum sich darauf konzentrieren? Du bist bereits da, es genügt, festzustellen, dass der Körper nicht meine Identität ist. Weil Du nicht akzeptierst, dass der Körper nicht Deine Identität ist, möchtest Du im Ich verweilen. Weil Du nicht aus der Körper-Identät herauskommst. Diese Körper-Identität war vorher nicht da und wird nachher nicht bleiben. Sie ist nicht von Dauer. Gegenwärtig, obwohl Du im Körper weilst, ist das nicht Dein ultimative Wahrheit. Du konzentrierst Dich auf etwas Anderes:“Ich werde im Ich verweilen . . .“

Der Meister sagt, dass Du die Disziplin der Meditation durchlaufen sollst. Warum willst Du im Ich verweilen? Das ist keine Meditation. Du bist Dir Deiner Identität nicht bewusst. Du bist Dir unbekannt. Dieser unbekannte Geist ist überdeckt von illusorischen Gedanken, dem Verstand, dem Ego, dem Intellekt; so viele Gedanken.

Um aus dem Feld der Illusion herauszutreten, wird ein Mantra gegeben.Was ist die Bedeutung eines Mantra? „Ich bin Brahman, Brahman bin Ich.“ So wie: „Ich bin Das. Ich bin Das.“ Nachdem Du Dich darauf konzentriert hast, vergisst Du Deine individuelle Identität, Du vergisst auch das Ich. In einem bestimmten Moment, bist Du vollkommen unempfänglich für alles. Keine Erfahrung, kein Gar-nichts. In einem bestimmten Moment, verschwindet das Ich. Um Ich zu sagen, muss ein subtiles Ego da sein. Durch die Meditation wirst Du blind für alles, wie bei einer Trance; aber eine Trance hat einen Zeugen, also geht das hier Gemeinte über Trance hinaus. Trance ist auch der Zeuge, wie in … „Ich habe gut geschlafen“. Wer sagt das? Wer schläft? Der Sehende ist vorhanden in unsichtbarer Form. Wir benutzen „Ich“. In dieser Weise versuchten wir Dich zu überzeugen. Es ist ein offenes Geheimnis. Der Name Ich ist der ultimativen Wahrheit gegeben worden. Der Name ich wurde der unsichtbaren, ultimativen Wahrheit gegeben.

Und deswegen, um Dich selbst in tatsächlicher Weise zu kennen, gibt es Meditation, Konzentration, Selbst-Erforschung, Bhajan, Wissen – das sind die verschiedenen Schritte.

Nachdem Du überzeugt bist, gibt es nichts mehr zu tun.

Deine Reaktion ist spontane Handlung. Warum versuchst Du, im „Ich Bin“ zu verweilen? Du bist schon da. Du bist bereits im Ashram, warum versuchst Du, dort zu bleiben? Du sagst nicht, ich will im Ashram bleiben, Ich bleibe im Ashram . . .

Meditation ist nur dazu da, die Körper-Identität zu vergessen. Vergiss' einfach den Verstand, das Ego, den Intellekt. Das sind die . . . Deine Orientierungspunkte. Deswegen gibt man den Anfängern Meditation, später geschieht das spontan. Ich meditiere auf das Ich, bedeutet was? Meditation ist das Eine, das ich ist das Andere.

F: Zurück in der Dualität – Subjekt – Objekt . . .

M: Ja. Schau, wenn es kein Objekt gibt, taucht die Frage nach einem Subjekt erst gar nicht auf. Du sagst also: „Ich bin Objekt, ich sollte etwas Anderes werden.“ Du bist bereits da, warum werden? Wie willst Du Charles werden, Du bist schon Charles. Ebenso bist Du auch schon das Ich.“Ich Bin“, ist der Name, welcher der ultimativen Wahrheit, unsichtbaren Wahrheit, unbekannten Wahrheit gegeben wurde. Namen werden nur verwendet, um auf etwas hinweisen zu können. Wie lange wirst Du Ich bleiben? Ich“ hat keine Identität. Du gibst Dich selbst (ICH) für jemand Anderes aus . . .

Ich werde Dir eine Geschichte erzählen:

Ein Fremder kam nach Indien und fragte:“Wer hat das Taj Mahal gebaut?“

Der Touristenführer sagte:“Ich weiß nicht.“

Der Fremde besuchte sehr viele Orte und stellte Fragen . . . Ich weiß den Namen der Person nicht . . . Dann sieht er Menschen, die einen toten Körper vorüber tragen, „Wer ist das?“

Wieder entgegnet der Touristenführer:“Ich weiß nicht.“

Die Bedeutung seiner Aussage ist, dass er keinerlei Namen kennt, von keiner Person. Alles ist ein Traum und deswegen:“Ich weiß nicht... Ich weiß nicht, wer gestorben ist. Die ganze Welt ist ein einziges „Ich weiß nicht.“ Nur zum Zwecke des Verständnisses . . .

Vor dem Dasein (Bewusststein) gab es kein Ich. Nach der Auflösung des Daseins, ist kein Ich. Was immer das Ich fühlt, geschieht nur durch den Körper. An dieser Stelle gibst Du dem Ich Form, machst es zu einem Ballon. Es hat keine Identität. . .

F: Nach der Lektüre einiger Worte von Nisargadatta, hatte ich den Eindruck, dass „Ich Bin“ eine Flur ist, und wie ein Tunnel, Du musst hindurchgehen, wie das Küken durch die Eierschale.

M: „Ich Bin“ ist der Vorgang. Wenn Du etwas von Algebra verstehst – und Du bekommst die zutreffende Antwort, X, oder Y... kannst Du von X zur richtigen Antwort kommen. Das Ich ist nur ein X, nach diesem Vorgang von „Ich“, kommst Du zur Wahrheit. Zur tatsächlichen Antwort. Es ist ein Prozess, durch das Ich gelangst Du zur letzten Wahrheit.

F: So lange Du nicht dauerhaft mit dem Ich verbleibst? Es wird bewegungslos, im Ich zu sein. Weil ich, wie ich schon sagte, während der Meditation diese Konzept von Nisargadatta hatte, „Bleibe an der Tür, die Tür ist offen . . . und die Tür wurde zu einem Hindernis, und dann erkannte ich, dass es keine Tür gab.

M: Da ist überhaupt keine Tür. Nur weil es Wände gibt, weil Körper da sind.

F: Ich entfernte die Tür und war hindurch. Was ich meine ist, dass die Tür nicht länger vorhanden war.

M: Du hast Dich selbst aus den Konzepten befreit... Der Meister hat Dir den Schlüssel gegeben. (Das Wissen, wie die Tür zu öffnen ist.)

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Sri Ramakant Maharaj

Konzept erhalten



Fragender(F): Was genau ist “Ich Bin” in einfachen Worten, und was ist es nicht?

Maharaj (M): Deine spontane, namenlose Anwesenheit wird “Ich bin” genannt, aber es ist ohne jede Form, oder Farbe.

Viele Namen sind dem “Atman”, “Paramatman”, “Gott” gegeben worden, nur um zu verstehen und darüber sprechen zu können. Die Realität geht über die Vorstellungen hinaus.

Es sollte keine Verwirrung geben. Es hört sich so an, als hätten einige Leute ein spezielles Gebäude für “Ich Bin” errichtet... Mit fortgeschrittenem Verständnis, wird erkannt, dass “Ich Bin” ebenfalls nur Illusion ist.

Sei Dir darüber im Klaren, dass es kein “Ich Bin” gibt und kein “Du bist” - das sind Worte.

Vor dem Dasein, weißt Du nicht, was “Ich”, oder “Du” bist. Was geschehen ist, war, dass Du Du Dich selbst derart geformt hast, während Du sagst, “Ich Bin” jemand anderes. (Ein Individuum), und im Lichte dieses Wissens, denkst und meditierst Du auf “Ich Bin”.

Du begrenzt Deine Wirklichkeit, durch Benennen und Einschließen. Erinnere Dich: “Ich Bin” ist ein Konzept. Wir benutzen Worte einfach um zu üben und zu verstehen. Wir tauschen Worte aus, durch die wir die Aufmerksamkeit des unsichtbaren, namenlosen Zuhörers in Dir einladen. Alle Worte werden zum Zwecke des Verstehens verwendet. Versuche, Deine Identität zu (er)kennen.

Versuche Deine unidentifizierbare Identität zu kennen, dann wird der Erkennende verschwinden. Durch den Versuch, die letzte Wahrheit zu wissen, verschwindet der Wissende. Kein Wissen, kein Wissender.

F: Das Verständnis ist, dass “Ich Bin” sehr tief ist...

M: Wessen Verständnis ist das? (Gelächter). “Ich”, bin Verständnis. Wer versteht das? All das benötigt Anwesenheit, aber Deine Anwesenheit ist nicht in irgendeiner Gestalt, oder Form. Es ist formlos. Kein Dasein, kein “Nicht-Dasein”, kein Bewusstsein, kein “Nicht-Bewusstsein”, keine Achtsamkeit, Unachtsamkeit, kein Wissender, kein Wissen, etc...

Du vernachlässigst den “Jemand” der bereits in Dir existiert – den formlosen, unsichtbaren “Jemand”. Du bist Das. Du bist Brahman, Atman. “Ich” ist genau wie der Himmel. Sagt der Himmel: “Ich bin”? Der Himmel ist sich seiner Existenz vollkommen unbewusst. Genauso ist sich Deine Anwesenheit (Präsenz) vollkommen Deiner Existenz unbewusst. All diese Worte sind körper-basiertes Wissen. Dasein ist ebenfalls eine Illusion. Wer sagt “Dasein” oder nicht “Nicht-Dasein”? Als Du Dich mit dem Körper verbunden hast, erzeugtest Du ein großes illusionäres Feld: Dasein, Nicht-Dasein, Achtsamkeit, Unachtsamkeit, Bewusstsein. Du durchstreifst dieses Feld und versuchst, Wissen aus ihm herauszuziehen. Komm' aus dem Feld heraus! Sei mutig, sei couragiert!

F: Ich denke, die “Ich Bin”-Übung, ist vielleicht zu wörtlich genommen worden und nimmt überhand. Es gibt immer noch sehr viel Verwirrung darüber, selbst ein Drittel-Jahrhundert nach Nisargadatta Maharaj's Verscheiden. Irgenwie hat es sich zu etwas aufgeblasen...

Bitte lesen Sie im Anschluss den Abschnitt: “Ich bin-Diskurs”. Er beinhaltet die Fortsetzung dieses Gespräches. Vielen Dank.


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Die Realität ist letzlich eingeprägt 


Maharaj (M): 	Wenn Du sehr stark hingegeben bist, ist es nicht schwierig, die Lehren anzunehmen.
		Du weißt es besser. Die externe Identität wird nicht konstant vorhanden sein.
		Überzeugung ist wesnetlich für Spiritualität. Es ist Geist da, durch den wir sprechen.
		Eine Kraft, die hier arbeitet.
		Wir schauen, hören, alle Aktivitäten sind für den Körper.
		Kraft ist da, Stärke, Geist, ähnlich wie Strom.
		Es ist unsichtbar, namenlos, unidentifiziert.
		Es ist was ... wir fühlen es; ohne das, ist es unmöglich, auch nur ein einziges Wort zu äußern,
		Keine Bewegung kann ohne diese Kraft von statten gehen. Dieser Geist wird Brahman, Atman, Paramatman,
		Gott, Parabrahman, oder Meister genannt.
		Die Namen sind gegeben worden. Das bist Du.
		Was bleibt nach dem Tod des Körpers?
		Es gibt weder Erfahrung, noch einen Erfahrenden.
		Es gibt kein Wissen, nichts ist dort. Einfach. Einfach.
		Was ändert sich nach dem Verschwinden des Körpers? Nichts!
		Der Körper einer Person verschwindet. Wie ist der Köper für ihn?
		Stell Dir vor, sein Körper verschwindet, wie soll ihm die Welt erscheinen?
		Es bedeutet (ein) Nichts. Es ist verschmolzen mit Nichts. Etwas verschmolzen mit Nichts.
		Und aus Nichts, ist etwas. Sie sind verbunden.
		Nur der Konversation halber, benutzen wir Worte.
		Dann werden wir die Ãœberzeugung erhalten, vollkommen unbefasst mit der Welt zu sein.
		All diese Verbindungen sind da, all diese Erwartungen, alle Bedürfnisse. Alle sind auf den Körper bezogen.
		Wir möchten Frieden. Wer? Wir möchten Glück. Wer möchte Glück?
		Wir möchten ein spannungsfreies Leben. Was sind ein spannungsfreies Leben, Glück, Frieden?
		Diese Ausdrücke waren uns vor dem Dasein unbekannt.
		Sie kamen mit dem Tage, wo wir auf den Körper trafen.
		Es sind alles körperliche Belange, nicht Deine Belange. Der Körper löst sich auf.
		Aufgrund unserer Anhaftung an den Körper, fürchten wir uns davor.
		Niemand will den Tod; jeder hat Angst davor.
		Wenn Du aber die Wahrheit des Todes kennst, wirst Du nicht mehr ängstlich sein.
		Es ist die berühmte Geschichte vom Seil und der Schlange. Du hast Angst vor der Schlange.
		Tatsächlich ist dort aber keine Schlange, sondern nur ein Seil!
		In gleicher Weise fürchten wir uns vor unserem Tod. Wer stirbt? Wer wurde geboren?
		Weil Du (erkennst, dass) niemand bist, (nobody/no body) bist Du vollkommen unbeteiligt und gleichgültig.
		Die Anwesenheit ist spontan, wie der Himmel.
		Aus der Anwesenheit wird die ganze Welt projiziert/erschaffen.
		Ohne unsere Anwesenheit können wir weder die Welt sehen, noch irgendetwas sonst.
		Die unbenannte, unsichtbare, unidentifizierte Identität, die Brahman, Atman, Paramatman . . .
		aufgrund derer es weder Tod noch Geburt, noch die Notwendigkeit der Erlösung gibt.
		Die Frage nach Himmel und Hölle taucht nicht auf. Kein prarabdha, keine Religion.
		Das alles ist auf den Körper bezogen.
		"Diese und Jenes" kamen zusammen mit der Körper-Form.
		Vor der Körper-Form, was ist illusorisch?
		Wem gehörten die individuellen Namen vor dem Dasein? Niemandem.
		Nur um ein friedliches Leben anzuregen, haben sich die Religionen und das Prinzip der Religion gebildet.
		Das Prinzip des Betens bildete sich. Es ist ok.
		Das Geheimnis Deines Lebens, wir müssen es kennen, verstehen, und erkennen, was es bedeutet.
		Nur dann wirst Du vollkommen angstfrei sein.
		Du solltest Dich selbst fragen, warum sollte ich den Tod fürchten, wenn er für jeden gleich ist.
		Du sagst: Ich kann weder dem Konzept des Todes entkommen, noch dem Tod".
		Wer stirbt? Wer lebt? Erforsche (Dich) selbst.
		Niemand stirbt und niemand wird geboren. Wir denken aus der Sicht des Körpers und haben blind all diese
		(illusorischen) Konzepte angenommen:
		Ich bin ein Mann/eine Frau, gehöre dieser, oder jener Religion an, letzte Geburt, folgende Geburt,
		gegenwärtige Geburt, Wiedergeburt...
		So viele Konzepte, Illusionen.
		Wir haben blind unterschrieben. Wir akzeptieren ungeprüft all diese Illusionen.
		Du hast kein Verbrechen begangen, trotzdem unterzeichnest Du die Aussage: "Ich bin ein Krimineller".
		Der Meister sagt, Du hast kein Verbrechen begangen, das kannst Du nicht.
		Es ist so, als würdest Du sagen, "Es ist ok, ich bin ein Krimineller".
		Der Meister verhilft Dir zur Erleuchtung: Du warst nie ein Krimineller, Du bist kein Krimineller"...
		Dein Meister ist Deine Eigene Reflektion. Tatsächlich gibt es weder Meister noch Schüler.
		Das Ganze all dessen (Körper-basiertes Wissen) ist eingerahmt von, beziehungsweise gemacht aus
		Beziehungen zum Körper, der Du nicht bist, der Du nicht warst, der Du nicht sein wirst.
		Also, wie wird man die Körper Illusion los?
		Du bist der Architekt Deines eigenen Lebens.
		Wenn Du erfährst, dass dies ein Traum ist....
		Du bist der/die Held(in) oder der Schurke...
		Aber Du weißt es genau, für ein paar Stunden . . . sogar nach 2 1/2 Stunden, das ist meine Rolle.
		Ich spiele immer noch meine Rolle, aber es gibt keine (wirkliche) Verbindug mit dieser Rolle.
		Genauso, spielen wir all diese Charaktere, Mann/Frau, etc. und akzeptieren so viele Konzepte.
		Wir haben mit all diesen Konzepten nichts zu tun.
		Du bist ungeboren. Dann müssen wir dieser Übung folgen. Das ist die Grundlage.
		Dasselbe Prinzip wird Dir mit anderen Worten, in anderer Weise, vorgelegt, von verschiedenen
		Winkeln, in verschiedenen Dimensionen...

Fragender (F):	"Um die Wahrheit unmissverständlich klarzumachen."

M:		Die Botschaft ist immer dieselbe: "Außer Deinem selbstloses Selbst, gibt es keinen Gott, kein Atman,
		kein Brahman, kein Paramatman."
		Das ist die Aussage.
		Um diese Wahrheit zu festigen, werden Beispiele genannt, so wie man, zum Beispiel einem Kind
		Geschichten erzählt.
		Du stellst einige Prinzipien voran, aber Du gibst sie in Form einer Geschichte wieder.
		Die Eltern stellen vieles in einer Art Geschichte dar und weisen darauf hin, was der Kern der Geschichte ist.
		In dieser Art, stellt der Meister Dir Deine ultimative Wahrheit in Form einer Geschichte vor, indem er
		eine bestimmte Sprache verwendet, spezielle Worte.
		Eine Ãœberzeugung zu haben, was zu tun ist, ist Deine Aufgabe, weil Du besser als irgendjemand sonst Dein
		selbstloses Selbst kennst.
		Es ist eine Ãœberzeugung: Erleuchtung, Verwirklichung, Du wirst eins mit der letzten Wahrheit:
		"Ich wurde niemals geboren, warum sollte ich den Tod fürchten?" Es gibt keine Angst.
		Das ist ein direktes "Hämmern".	(Einprägen)
		Manchmal lauschst Du den Worten, hörst aber nicht, was gesagt wird, und ein anderes Mal hörst Du zu,
		und es gibt eine Art "Ja!", ein "Klick" des Verstehens!
		Die Wahrheit ist in den unsichtbaren Zuhörer eingeprägt, der nicht entfernt werden kann.
		Vielleicht bist Du nicht achtsam, und kannst bestimmte Dinge nicht verstehen, (aber) der stille Zuhörer
		nimmt alles an, wie ein Aufnahmegerät. In Stille. Der Prozess des Aufnehmens geht weiter... 
		Der Prozess der Analyse geht weiter, ohne Deine Kenntnis.
		Ebenso: Kein Ego, kein Intellekt, kein Verstand.

F:		"Verstand, Ego und Intellekt versuchen zu verhindern..."

M:		Dies sind nur externe Schichten, Du kannst Sie verwenden, das ist nicht hinderlich.
		Wenn Du möchtest, nutze sie, aber werde nicht ihr Sklave.
		Übermäßge Verwendung von jedweder Sache ist Gift. Wenn Du zuviel Essen nimmst, wird es zu Gift.

F:		Mäßigung. Alles Exzessive wird Gift sein. Zu viel Verstand... mental...

M:		Es gibt keinen Verstand! Dies ist außergewöhnliches Wissen. Dies ist Realität. Es ist kein Bücher-Wissen.
		Kein Wissen der Worte. Es ist jenseits von allem, jenseits von Wissen, von allem, von Worten und von
		aller Vorstellungen.
		Nisargadatta pflegte zu sagen, "Wie Du vor dem Dasein warst, so bleibe."
		Wie warst Du vor dem Dasein? Du warst "nicht-wissend".
		Du warst Dir keiner Sache (nichts) gewahr. Du wusstest (von) nichts.
		Aber als Du Dich mit dem Körper verbunden hast, fingst Du an, um viele Dinge zu wissen.
		Der Verstand besteht nur aus "Körper-Wissen". Was bleibt? Der Nahrungs-Körper.
		Eines Tages wirst Du freiwillig, oder unfreiwillig diesen Körper verlassen (müssen) . . .
		Er ist nicht Deine Identität. Ok.
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Sri Ramakant Maharaj

MEDITATION – ANTI-VIRUS 

 

Fragender (F): Sie sprachen über die Bedeutsamkeit der Meditation. Können Sie etwas mehr darüber sagen, warum sie so wichtig ist?


Maharaj (M): Meditation hat einen wissenschaftlichen Effekt auf den Geist-Körper. Warum?

Wie ich bereits sagte, ist der Geist sehr empfindsam und hat eine Menge Eindrücke erhalten. Was immer ihm eingeprägt wurde, wir reflektiert. Seit der Kindheit hat sich der Geist als Körperform betrachtet: „Ich bin jemand anders, Ich wurde geboren, Ich werde sterben.“

Äußerliche Dinge, Gute Taten, Schlechte Taten, solche Sachen, prarabdha, Karma, Wiedergeburt, Himmel, Hölle; es gibt so viele Konzepte. Und wir unterschreiben sie blind. (d.h. akzeptieren sie fraglos.)

Wenn Du die Konzepte mit Hilfe der Meditation auflöst, gewinnst Du Deine Kraft wieder und frischst Deine Erinnerung an die ultimative Wahrheit auf. Du hast Deine ultimative Wahrheit vergessen und umarmtest stattdessen den Körper als „Ich bin jemand anders“.

Tatsächlich bist Du nicht der Körper, bist nie der Körper gewesen, und wirst nicht ein Körper bleiben. - Das ist eine offene Wahrheit, aber aufgrund der illusionären Konzepte, lebst Du als der Körper, unter dem Druck vieler Konzepte, eingebildeter Konzepte, unter dem Eindruck von Angst. Jemand wird mitunter sterben, Dinge werden mir geschehen, was wird in der Zukunft passieren, . . . Gegenwart, . . . Vergangenheit . . . so viele Dinge; um all das aufzulösen ist Meditation erforderlich.



Die Worte der Meditation, also die Bedeutunng des Mantras ist: „Ich bin Brahman, Brahman bin ich“. Kein Zweifel, im fortgeschrittenen Stadium ist Meditation ebenfalls Illusion. Aber um die Illusion auszulöschen, nimmst Du eine andere Illusion zur Hilfe. Unterdessen frischen wir unsere (wahre) Identität auf.

Du hast Deine Identität vergessen. „Du bist John. Du hast ein Problem und Deine Identität vergessen, also erinnern wir Dich daran, wie Du bist, John? Du beschäftigst Dich (verweilst) mit der Wissenschaft der Meditation. Damit Du den Wert Deines wahren Selbst siehst, füllen wir Deine Kräfte auf, erinnern Dich an Deine Identität und frischen Deine Identität auf. Diese ist unsichtbar und nicht-identifiziert.

Nach kontinuierlicher Konzentration wirst Du erkennen:“Oh! Ich habe nichts mit dem Körper zu tun. Ich war nicht der Körper. Ich bin ungeboren.“ Der Körper geht und kommt. Der Körper hat Altersanzeichen, er unterliegt den Beschränkungen der Zeit. Für „Mich“ gibt es keine zeitlichen Grenzen, Ich bin überall. Meine Anwesenheit ist Omnipräsenz, „Gott“, so viele Konzepte gibt es dazu. „Ich erscheine aus meiner spontanen unsichtbaren Anwesenheit.

Ohne das körperbasierte Wissen weiß ich nicht, wer ich bin. Ich bin in keiner Form, Gott, Meister, oder irgendetwas sonst!

Weil ich den Körper habe, benötige ich (das) alles – Ausschau haltend nach Glück, spannungs- freiem Leben, Frieden des Geistes, furchtloses Leben. Bevor wir dem Verstand, Ego, Intellekt begeneten, waren wir nichts, wissen wir nichts und erinnern wir (uns an) nichts.

Als der Geist sich mit dem Körper verbunden hat, haben wir an die Geburt und ebenso an den Tod, zu glauben begonnen, und viele andere Sachen . . .

Um Perfektion zu haben, eine perfekte Grundlage, benötigen wir Meditation. Durch die Meditation vergisst Du Deine äußerliche Identität und die innere Identität. Du erfährst:“Ja, das ist meine ultimative Wahrheit.“

Meine spontane unsichtbare Anwesenheit hat die Welt projeziert. (Vor diesem Dasein), war ich in keiner Weise achtsam (bewusst), Ich kannte keine Freude (d.h. Vor dem Dasein hatte Freude keine Bedeutung.) Ich wusste nicht, was Himmel und Hölle war, nichts war mir bekannt.

Jedermann wird seit der Kindheit konditioniert: „Du bist jemand anders, Du bist Amerikaner, Inder, oder etwas sonst etwas, Prarabdha, Karma, Religion - all diese Konzepte, Familien-Leben!“

Akzeptiere die Wirklichkeit, Deine Wirklichkeit. Du bist die ultimative, Du bist die letzte Wahrheit.

Der Meister sagt, dass Du die ultimative Wahrheit, die letzte Wahrheit bist. Es gibt nichts außer Deinem Selbst. Das ist kein ego-bezogenes Reden, es findet spontan statt. Der Körper, als Mann bezeichnet, akzeptiert, dass er ein Mann ist. Wenn Du den Körper eines Mannes hast, bist Du ein Mann. Du sagst aber nicht dauernd: „Ich bin ein Mann, ich bin ein Mann.“

der Meister sagt, Du bist die ultimative Wahrheit. Ich breite die ganze Evidenz Deiner ultimativen Wahrheit vor Dir aus. Wie die ganze Welt von Deiner spontanen unsichtbaren Präsenz projiziert wird. Du kannst das mit eigenen Augen sehen, es ist Dein Wissen – nicht das Wissen von Brahman, Atman, Paramatman, Gott – das sind Namen, die gegeben wurden, nur um darauf hinzuweisen, oder zur Identifikation. Alles ist nach Deiner Anwesenheit – Ich sehe die Welt, die Sonne, den Mond, ohne Deine Anwesenheit ist das nicht möglich.

Deswegen ist der erste Schritt Meditation, Konzentration, Engagement, tiefes Engagement. Nur dann wird dieses Wissen, diese Wirklichkeit offen sein. Es ist der Generalschlüssel, um in dieses Haus zu gelangen. Der Generalschlüssel wird öffnen. Um das Haus betreten zu können, um dorthin gehen zu können, brauchst Du eine Adresse, eine Wegbeschreibung. Wenn Du am Ziel angekommen bist, benötigst Du keine Adresse (mehr).

F: Die Leute fragen, wie man meditiert – und haben mitunter viele Jahre meditiert, mit nur kleinem, oder gar keinem nennenswerten Fortschritt.

M: Weil es keine wissenschaftliche Meditation ist. Die Leute sagen, „Ich mache Dies, Ich mache

Jenes. Deine Diät sollte eine wissenschaftliche Diät sein. Wenn das nicht gegeben ist, ist es vergeblich. Deine Energie ist verschwendet . . . Wenn Du es aber wissenschaftlich angehst, wird die Diät einen Effekt auf Deinen Körper haben . . .

F: Wenn Sie von einem wissenschaftlichen Ansatz sprechen, meinen Sie damit die Verwendung des Naam Mantras um die Meditation zu unterstützen?


M: Das Naam Mantra ist das Wichtigst, wenn Du es nicht erhalten hast, verwende den Namen einer beliebigen Gottheit, an die Du glaubst. Wenn das Naam Mantra nicht möglich ist, nimmst Du den Namen einer beliebigen Gottheit an die Du glaubst. Du nimmst den Namen und konzentrierst Dich darauf. Es ist der gleiche Vorgang.

F: Totale Konzentration.

M: Sitze so, in Yoga-Haltung und konzentriere Dich. Nimm den Namen. Nisargadatta sagte: . . . . . .“I am Brahman“, so in der Art . . . Wenn Du das so nimmst, ist der Verstand beschäftigt und konzentriert. Der Verstand kann recht boshaft/hinderlich sein.

F: Die Menschen verstehen beispielsweise, dass man, um ruhig zu werden, tiefe Atemzüge nimmt, usw., entspannt, u.A. . Wie Sie aber schon sagten, kommt der Verstand hinzu und macht Probleme.

M: Verstand bedeutet: Illusorische Gedanken. Kämpfe nicht mit dem Verstand. Es geschieht: Gedanken kommen, Gedanken gehen. Die Gedanken, die Du annimmst, nimmst Du an, die unannehmbaren verwirfst Du. Das ist natürlich. Du hast gute Gedanken und schlechte Gedanken . . . nach einer Weile sind es nur noch gute Gedanken. Für den gedankenfreien Zustand ist die Meditation notwendig, in der Art, als ob alles gereinigt wird. Es ist ein Prozess der Reinigung. So etwas wie Anti-Viren-Software.

F: Auch wenn ich weiß, dass es Illusion ist, gibt es wieder eine Empfindung von Dualität während der Mediation. Diese Empfindung spaltet, und das ist ein Problem.

M: Ja, außerhalb der Dualität ist alles Einheit. Wenn ich etwas sagen möchte, muss ich Dich wie jemand Anderen betrachten. Du bist jemand. Du wirst Meister genannt, Schüler, . . . Um von spirituellem Wissen zu sprechen, muss ich ein Ego annehmen, dass ich der Meister bin und Du der Schüler. Um spirituelles Wissen mitteilen zu können . . . Atman, ein Meister, ein Schüler, werden solche Bezeichnungen verwendet. Das ist die Sprache der Wahrheit. Nimm Sie nicht wörtlich. Sieh' die Botschaft, den Kern. Erkenne das Prinzip was all Deine Meister, alle Bücher vermitteln.

F: Zu eben jenem Hinweis, die Dinge wörtlich zu nehmen, in Bezug auf die Lehren Nisargadatta Maharajs', haben wir den Eindruck gewonnen, dass manche seine Worte zu wörtlich nehmen. Er sprach zum Beispiel über das „Ich Bin“. Es gibt immer noch Menschen, die sagen, dass Sie verstehen möchten, was „Ich Bin“ ist, und deswegen sind Sie in dem Konzept von „Ich Bin“ stehengeblieben.

M: Nimm weder eine logische, noch die wörtliche Bedeutung an.

Was ist der Körper? Nur ein Zeichen des Daseins. „Ich Bin“, eine Art Gefühl von „Ich Bin“, Du empfindest „Ich Bin“, und aufgrund des spontan auftretenden Gefühls: „Ich Bin“, siehst Du die Welt. Am frühen Morgen, bekommst Du dieses Gefühl im ersten Moment (des Aufwachens), Du hast keinen Körper, und dann siehst Du die Welt, unverzüglich. Deswegen ist das „Ich Bin“ der Hinweis. Der Hinweis auf Deine spontane, unsichtbare Identität, nicht-identifizierte Identität – wäre die perfekte Aussage. Aus diesem spontanen Geist ist „Ich Bin“. „Ich Bin“ ist der Hinweis auf Deine spontane, namenlose, unidentifizierte Identität. (Er wiederholt:) „Ich Bin“ - der Hinweis auf Deine spontane, unsichtbare, namenlose, unidentifizierte Identität.

Individualität, Dualität, wir kämpfen mit den Worten. Kämpfe nicht mit den Worten – Dualität,

Individualität, Du kämpfst mit diese Worten. Warum kämpfst Du mit den Worten?

Ich breite vor Dir die ultimative Wahrheit aus (o. Ich stelle sie Dir vor)

Vergiss alles, was Du gelesen und gehört haben magst.

Wie warst Du vor dem Dasein? Was wusstest Du über Brahman, Atman, Parabrahman, Gott?

Nichts!

Dann trafst Du auf den Körper. Ist das eine Dame? . . . . ein Mann, eine Frau, Brahman, Atman, solche Konzepte. Davor gab es kein Konzept und keine Gedanken! Deine Existenz war unsichtbar. Also, bemesse Dich nicht in Körperform, weil Du nicht der Körper bist.

Du bist nicht der Körper, Du wirst nicht als ein Körper verbleiben. Der Körper ist nur ein Medium, so ähnlich, wie diese Kleidung.

F: Darf man Meditation in einer komfortablen Haltung ausführen? In den westlichen Ländern hat man das Verständnis davon, Lotussitz mit perfektem, geradem Rücken, richtiger Atmung, und so weiter. Das ist allerdings in für Menschen dieses Kulturkreises nicht so einfach.


M: Am Anfang, wenn es die körperliche Konstitution, oder das Alter es Dir nicht erlaubt, die Meditationshaltung (Lotussitz, oder Ähnliches) einzuhalten, ist das nicht weiter schlimm. (ok)

Die Konzentration ist das Wichtigste. Es ist ein offener Fakt: Du warst nicht der Körper, Du bist nicht der Körper, und Du wirst nicht der Körper bleiben. Der Körper ist nicht Deine Identität.

Diese Überzeugung sollte aus der Meditation heraus erscheinen. Das ist der Kern der Meditation und das Ergebnis. In der Einführungsphase ist Konzentration das Wichtigste.

F: Es sollte aber nicht so komfortabel werden, dass Du dabei einschläfst.

M: Schlaf, Tiefschlaf, Traum ist alles nur (wegen) des Körpers. Schau', vor dem Dasein, war da die Notwendigkeit des Schlafes gegeben? Nein, nichts. Perfektion war die Identität.

Um Dir die letzte Wahrheit vorstellen zu können, müssen einige Grundlagen gegeben sein -

illusorisch . . . Meditation ist ebenfalls Illusion, genau wie Wissen. Dennoch ist es notwendig, weil Du Dein Leben in einem Kreis aus illusionärer, traumartiger Atmosphäre führst.

Das Wissen dient dazu, Dich zu führen, Dich einzuladen und zu erneuern.

Ausschließlich „Dich selbst im richtigen Sinne zu kennen“, ist Wissen.

Das ist Wissen. Einfach „Sich selbst im richtigen Sinne zu kennen.“

Was ist damit gemeint?

Wir wissen um uns (kennen uns) in der Körperform. Das ist nicht meine Identität.

Eines Tages, früher, oder später, werden wir diesen Körper mit, oder ohne unser Einverständnis verlassen. Zu diesem Zeitpunkt brauchen wir Mut . . .

Ich sterbe nicht.“ (Anmerkung d.Ü.: o. Nicht Ich sterbe) . . . wofür man vollkommenes Vertrauen in den Meister haben muss.

Der Meister sagt, Ich bin ungeboren. Du musst stark sein. Trockene philosophische Diskussionen sind bedeutungslos. Wir laden die Aufmerksamkeit der unsichtbaren Anwesenheit ein, Deiner ultimativen Wahrheit ein. Du bist die letzte Wahrheit. Spiele nicht mit den Worten, mit spirituellen Worten. Es sind Tausende spirituelle Worte. Das (aber) ist der Generalschlüssel, deswegen der Meister Bhausaheb Maharaj darauf bestanden, dass der Anfänger sich zunächst Meditation durchläuft, später hin wird das spontan geschehen.

Zu Beginn ist der Geist sehr empfindsam, wie ich schon gesagt habe.

Jemand beleidigt Dich, und Du nimmst die Worte für wahr . . . die Bedeutung der Worte . . . das beleidigt Dich noch mehr . . . spielen mit Worten.

Eingedenk der Empfindsamkeit des Geistes, wird das Naam Mantra gegeben. Du musst es rezitieren. Das wird spritiuelle Wissenschaft genannt, (z.B. in der Geschichte der „Gerechtigkeit der Insekten“ s.U.) Zunächst rezitierst Du das Mantra und musst eine gewisse Anstrengung aufwenden. Gerade wenn das Ego sich (dagegen) erhebt, wirst Du darum ringen müssen, das Mantra aufrecht zu erhalten. Am Anfang können Schwierigkeiten auftreten, späterhin wird das Mantra-Rezitieren automatisch vor sich gehen.



Es gibt eine Geschichte, die auf mit unserer fälschlicher Weise angenommenen Identität in Zusammenhang steht. Sie heißt:“Gerechtigkeit der Insekten“:

Ein Insekt richtet sich sein Heim in einer Wand ein. Es fängt ein weiteres Insekt und sperrt dieses im seinem Haus ein. Um die Angst es eingesperrten Insektes zu beruhigen, macht das erste das Geräusch „Whoo, Whoo, Whoo“, manchmal sticht es auch zu. Aufgrund seiner Angst, lernt das zweite Insekt, das Geräusch des ersten zu nachzuahmen:“Whoo, Whoo“. Genau so ist es auch mit spiritueller Wissenschaft. (Aus Angst beginnt das Ego sich selbst zu schützen. Es gibt Konditionierung und Eindrücke werden dem Geist auferlegt.), wie illusorische Schichten. Der Überlebensinstinkt wird stärker und stärker während einer Lebensspanne. Ich will nicht sterben, Ich habe Angst, etc . . .

Aus diesem angelernten Verhalten heraus beginnt der Geist, das falsche Wissen zu akzeptieren und sagt:“Ich Bin, Ich Bin jemand, Ich bin sehr wichtig.“

Das ist eine irrtümlich angenommene Identität, anstelle von „Ich Bin Brahman.“

Die Meditation – „Ich bin Brahman, Ich bin Brahman, Brahman bin Ich“ fungiert als Korrektiv. Es dient zur Erinnerung, wer wir im richtigen Sinne sind, was den Geist regeneriert und die Schichten der Illusion reinwäscht, die den Geist verdecken.


Alles Wissen ist in Dir und es ist nicht erforderlich, irgendwo anders hinzugehen... nicht irgendwo hinzugehen . . . alles ist in Dir. Es besteht keine Notwendigkeit, jemanden Anderen zu fragen.

Du kannst zu anderen Orten gehen, Arunachala, heilige Stätten, usw. aber gehe nicht dorthin, mit der Absicht, etwas daraus zu gewinnen. (Du Bist die Ultimative Wahrheit. Ausrufezeichen !)

  • weil Du nicht der Schüler des Meisters bist, sonder der Meister der Meister.

Nisargadatta Maharaj hat gesagt:“Ich mache Euch nicht zu Schülern, ich mache Euch zu Meistern.“ Du hast Deine Identität vergessen. Wenn Du Deine Identität betrachtest – ist nichts falsch mit Dir. (Sie ist perfekt.) Entferne alle äußeren Stoffe (Kleidung), alle illusionären Stoffen und siehe Dich selbst. Du bist allumfassend, vollständig . . . alles ist in Dir. Du hast Deine Identität vergessen, Du kannst Sie sehen. Es ist nichts falsch mit Dir. Das ist ein Fakt.

In der Eingangsphase musst Du bestimmten Disziplinen folgen. Jeder liest so viele Bücher, so viele unwahre Sachen – unwissenschaftliche. (- ohne wirkliche Sustanz; welche keine Hilfe für die Praxis bieten.) In den Himalaya gehen, hierhin und dorthin. Wozu? Spirituelle Wissenschaft heißt, Deine (Web-) Seite zu besuchen. (nicht die von jemand Anderem.)

F: Den Ashram in Deinem Herzen?

M: Aber zuerst reinigst Du Dein eigenes Haus.

F: Deinen eigenen Ashram. Vor einiger Zeit haben Sie die Anweisung gegeben:“Jetzt schaue und warte mit der Meditation“, gestern sagten Sie:“Es ist Zeit aktiver Zu werden, 24 Stunden am Tag. Du musst kämpfen, kämpfen, kämpfen, (d.H. zunächst höflich/vorsichtig, passiv um anzufangen, und jetzt solltest Du kraftvoll von Bestimmung und Fokussierung, Ernst getrieben sein. Es ist kein Hobby.

M: Ja, genau. Am Anfang musst Du Dich erinnern. (d.H. das Mantra wiederholen.) So wie dieser Körper Dame genannt wird, Ann. Das ist vollkommen angenommen worden. Ich bin Ann, Ich bin Ann. (Du musst die Wiederholung nicht aufrecht erhalten, Ich bin Ann, Ich bin Ann.) Es ist dasselbe, wenn der Meister Dir sagt, dass Du Atman bist, Du bist Brahman, Du bist Gott. Es wird vollkommen angenommen. Es wird natürlich und vollkommen (wieder-)erkannt.

Nimm die Wahrheit an. Deswegen sagt der Meister, Du bist die Ultimative Wahrheit, Du bist Parabraham, Brahman, Atman, Du bist Gott. Bis diese Überzeugung gefestigt ist, musst Du kämpfen.

F: Und was dann mit „Schau' und warte?“

M: Das hat nichts mit Warten zu tun. Es findet (von selbst) statt. Wenn Du das akzeptiert hast (dass Du ultimative Wahrheit bist.), ist es nicht länger eine Frage von Warten. Bis die Überzeugung da ist, musst Du Dich der Meditation unterziehen. Bei manchen Leuten findet es sofort statt, bei anderen dauert es länger, weil Eindrücke noch nicht ausgelöscht sind. Einige Menschen haben nicht so viele. Bevor diese Eindrücke nicht ausgelöscht sind, wirst Du Dein (/Dich) Selbst nicht kennen.

Alle Menschen haben Computer, Laptops. All diese Laptops haben Viren. (d.h.: Der Verstand ist wie ein Laptop und jeder Verstand weist bestimmte Viren (fehlerhafte Annahmen) auf. Solange diese Viren nicht vollkommen entfernt sind, wird es nicht den gewünschten Effekt haben. (d.h. wird die ultimative Realität nicht erkannt werden.)

F: Und manche Menschen haben mehr Schichten als andere?

M: Nisargadatta Maharaj sagt: “Werde nicht das Opfer der Gedanken eines Anderen, weil er versucht, Dir seine ganze illusionäre Welt einzuprägen. Also sei auf der Hut!“



F: Sei auf der Hut und sei achtsam.



M: Ja, es ist ein offenes Geheimnis, offen, dass „Alles in Dir ist“. Es (Dein Selbst) geht über das hinaus. Warum also hierhin und dorthin gehen. Die Leute sagen:“Ich möchte einen Master live sehen, einen live Master. Nur weil Du einen Meister live sehen möchtest, was meinst Du damit: einen lebenden Meister zu sehen?



F: Sie sind ein lebender Meister. Es ist essentiell, einen lebenden Meister zu haben, bevor man erkennt, dass man in seinem inneren sein eigener lebender Meister ist.

M: Wenn der lebende Meister die Körperform verlässt, gehen die Leute zu einem anderen lebenden Meister, das ist Zeitverschwendung, weil Deine spontane Anwesenheit das Zeichen des lebenden Meisters ist. Du konzentrierst Dich also auf den Konzentrierenden. Er(Es) ist bereits in Dir. Du ignorierst und unterschätzt das.

F: Aufgrund dessen jagen wir verschiedenen Meistern nach?

M: Verschiedene Meister, verschiedene Meister. Ok, geh', wenn Du möchtest. Wie lange wirst Du herumwandern? Aber das hier sollte ein Schlusspunkt sein! (d.h. es gibt keinen Ort, über dem (oberhalb des) direkten Wissen(s) der ultimativen Realität, an den man gehen könnte.

F: So wie Leute kürzlich erzählten, Sie waren drei Mal hier (Arunachala), und fünf mal dort, . . . . usw.

M: Betrachte nicht die Anderen. Keine Vergleiche!

Jemand fragte Nisargadatta Maharaj einmal nach seinem Wissen unter Verwendung folgender Formulierung: “Dein Wissen ist besser als das von Siddharameshwar Maharaj . . .“

Er (N.M.) antwortete: “Was meinen Sie? Vergleichen Sie meinen Meister mit mir? Das ist nicht korrekt.“



F: „Sadguru“ ist ein großer Begriff, ein großes Wort, und „Sadguru“ ist in uns allen und verwirklicht in den Meistern.

M: Was heißt verwirklicht? Diejenigen, die sich im richtigen Sinne kennen, sind verwirklicht.

F: Würden Sie sagen, das man das Wort „Sadguru“ mit dem Wort „innerer Meister“ gleichsetzen kann?

M: „Innerer Meister“, „äußerer Meister“ - diese Begriffe dienen dem Verständnis. Sie werden verwendet, um Dir Deine ultimativen Wahrheit darzulegen.